Glaubenssätze und innere Überzeugungen
- alicia-metz
- 26. Juni 2024
- 5 Min. Lesezeit
Was sind eigentlich Glaubenssätze und warum beeinflussen sie uns so sehr?

Ein Glaube kann Berge versetzen!
Glaubenssätze sind innere Überzeugungen, die wir aus unserer Kindheit, aber auch generationsübertragend und kollektivdenkend, übernommen haben. Entstanden aus gewissen Überlebensstrategien, die uns beschützten und halfen im Leben und mit unseren Erfahrungen zu Recht zu kommen.
Mögliche Glaubenssätze sind:
ich kann das nicht
ich bin zu dumm dafür
ich bin nicht gut genug
ich bin hässlich
ich bin es nicht wert
ich habe kein Recht darauf
eine Blöde muss es ja geben
klar, dass das mir passiert
ich bin immer die Letzte
ich hab kein Glück
ich habe es nicht verdient
Aber auch:
ich bin genug
ich bin schlau
ich kann das
ich bin mir es wert
ich bin schön
ich verdiene es
ich habe Glück
ich darf mir das ermöglichen
Es ist ein natürlicher Instikt von uns, Erfahrungen in "gute" oder "schlechte" einzuordnen, um uns nicht noch einmal in die selbe Gefahr zu bringen.
Wenn wir klein sind, sind wir von unseren Eltern/Bezugspersonen abhängig. Unser ganzes Leben hängt von diesen Menschen ab. Sammeln wir Erfahrungen darin, dass wir durch ein bestimmtes Verhalten, von diesen Menschen abgelehnt oder abgestoßen werden, also dadurch in Lebensgefahr sind, speichern wir in uns gewisse Überzeugungen ab und entwickeln Strategien, dass dies nicht noch einmal passiert.
Beispiel 1: Du warst als Kind wütend und hast dieser Emotion freien lauf gelassen. Auf Grund deines Verhaltens wurdest du weg geschickt, weil es Mama oder Papa nicht angemessen fanden. Du wurdest also abgelehnt, als du emotional wurdest. Diese Erfahrung speicherst Du eventuell z.B. so ab, dass du ab jetzt denkst: "ich darf nicht wütend sein / ich darf nicht meine Gefühle zeigen." Deine Überlebensstrategie: "ich muss Mama und Papa gefallen, sonst werde ich nicht geliebt."
Beispiel 2: Du wurdest als Kind für all das, was du "gut" gemacht hast sehr gelobt und hast alle Aufmerksamkeit bekommen. Durch diese Erfahrung speicherst du eventuell z.B. den Glaubenssatz ab: "Nur wenn ich gute Leistung erbringe, werde ich gesehen und geliebt." Deine Überlebensstrategie: "ich muss leisten und gut sein, damit mich Mama und Papa lieb haben und sehen."
Beispiel 3: Du hast etwas tolles erlebt und willst es unbedingt Mama und Papa erzählen, weil es dich so bewegt. Du redest ganz aufgeregt darauf los und möchtest gar nicht mehr aufhören, aber Mama und Papa unterbrechen dich und sagen, sie haben jetzt keine Zeit dafür und anderes zu tun. Durch solche Erfahrungen speicherst du eventuell z.B. den Glaubenssatz ab: "Mama und Papa haben keine Zeit für mich. Andere Dinge sind viel wichtiger als ich." Deine Überlebensstrategie: "Ich muss mich zurücknehmen, da ich nicht so wichtig bin."
Bis zu dem Alter von 7 Jahren, nehmen wir alles auf, wie einen Schwamm. Wir reflektieren nicht über das Verhalten des anderen, sondern suchen bei uns den Fehler. Wir denken nicht "ach Mama hatte heute so viel zu tun, darum kann sie mir gerade nicht zuhören", sondern denken, dass wir eben nicht wichtig sind oder keine Aufmerksamkeit verdienen...
Jeder Satz, der vielleicht für uns als Erwachsene nicht so bedeutsam ist oder so gemeint ist, wie z.B. "ach jetzt stell dich nicht so an" oder "mach mal schneller" oder "bist du zu dumm dafür?", hinterlässt in einem Kind eine Überzeugung.
Es gibt aber auch generationsübergreifende Glaubenssätze, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden, wie z.B. Geld versaut den Charakter oder reiche Menschen sind schlecht.
Und gesellschaftliche/kollektive Glaubenssätze, die z.B. die Themen Rassismus, Frauenfeindlichkeit etc. beeinflussen.
Welche Wirkung haben diese inneren Überzeugungen und Überlebensstrategien auf uns heute, als Erwachsene?
Nehmen wir die Beispiele von oben.
Trägst Du den Glaubenssatz und die Strategie von Beispiel 1 in dir ("ich darf nicht wütend sein / ich darf nicht meine Gefühle zeigen." "ich muss Mama und Papa gefallen, sonst werde ich nicht geliebt."), kann sich dieser so äußern, dass es dir schwer fällt offen deine Gefühle zu zeigen oder überhaupt einen Zugang zu deiner Gefühlswelt zu haben. Vielleicht entschuldigst du dich gleich, wenn du zu weinen beginnst oder unterdrückst deine Wut, wenn dich etwas ärgert. Vielleicht fällt es dir schwer Freude zu empfinden, zu jubeln, wenn das Leben dich gerade begeistert. Es kann sein, dass du jedem gefallen und dem entsprechend die Erwartungen anderer stetig erfüllen möchstest.
Trägst Du den Glaubenssatz und die Strategie von Beispiel 2 in dir ( "Nur wenn ich gute Leistung erbringe, werde ich gesehen und geliebt.""ich muss leisten und gut sein, damit mich Mama und Papa lieb haben und sehen."), kann sich dieser so äußern, dass du immer viel Leistung erbringst, dir selten Pausen schenkst und einen hohen Perfektionsanspruch hast. Du willst immer gut sein, wenn nicht sogar noch besser, wie beim letzten Mal. Du fühlst dich eher schlecht, wenn du etwas nicht so "gut" machst oder kannst. Für dich sind gute Note, Zeugnisse und hohe Abschlüsse wichtig, da du daraus deinen Wert definierst. Viel arbeiten und To-Do´s geben dir "Sicherheit".
Trägst Du den Glaubenssatz und die Strategie von Beispiel 3 in dir ("Mama und Papa haben keine Zeit für mich. Andere Dinge sind viel wichtiger als ich.""Ich muss mich zurücknehmen, da ich nicht so wichtig bin."), kann sich dieser so äußern, dass du andere Menschen wichtiger als dich selbst empfindest. Dir bedeuten die Bedürfnisse andere Menschen mehr als deine eigenen, somit gibst du auch sehr viel und dir fällt es eher schwer selbst Hilfe anzunehmen. Für dich ist es selbstverständlich zurückzustecken und anderen den Vortritt zu geben. Es kann sein, dass du dich öfters erschöpft fühlst, weil du nicht auf deine Empfindungen und Bedürfnisse achtest.
Das sind alles Beispiele und müssen nicht deinen inneren Überzeugungen entsprechen. Aber vielleicht kannst du gewisse Gemeinsamkeiten erkennen. Mir ist auch wichtig zu erwähnen, dass unsere Eltern/Bezugspersonen uns nicht bewusst so behandelt haben, damit wir diese inneren Überzeugungen entwickeln. Denn auch sie handelten in ihren unbewussten Mustern und wollten uns nicht damit verletzen.
Wir alle tragen innere Überzeugungen in uns, die sich durch unsere äußere Welt/unser Leben und unseren Erfahrungen widerspiegeln. Darum ist es ein so wichtiger Bereich in der persönlichen Weiterentwicklung. Denn nur, wenn wir uns unseren Glaubenssätzen und Überlebensstrategien bewusst werden und mit ihnen arbeiten, können wir eine Veränderung herbeiführen. Ich kann hunderttausendmal Affirmationen wie "ich bin genug" oder "ich bin liebenswert" aufsagen, wenn ich innerlich nicht davon überzeugt bin, ändert sich nichts.
Auch sind es diese Erfahrungen, aus denen wir Fähigkeiten und Tugenden für uns lernten. Wir lernten damit vielleicht Empathie zu entwicklen, Fairness, Eigenverantwortung, Verständnis oder Durchsetzungsvermögen. All unsere Erfahrungen dienen einem bestimmten Zweck und sind wichtig für unser Wachstum.
Es gibt verschiedene Weisen mit Glaubenssätzen zu arbeiten.
Für mich ist u.a. die Energiearbeit, mit Hilfe von Thetahealing, eine sehr, sehr kraftvolle Methode. Da ich persönlich damit so transformierende Entwicklungen erfahren durfte, die mein persönliches Wachstum nochmal um einiges geshiftet haben.
Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest oder dich von mir in deinem Prozess begleiten lassen möchtest, dann schreibe mich gerne einfach an und wir treffen uns bei einem kostenlosen Kennenlerncall auf ne Tasse Tee.
Mehr zu meiner 1:1 Begleitung findest Du hier https://www.lockerundleicht.com/begleitung
Es ist ein so spannender und erkenntnisreicher Bereich, der so viel ermöglichen kann.
Ich hoffe, der Blogbeitrag konnte dich schon mal gut mitnehmen in das Thema Glaubensarbeit und es dir etwas näher bringen.
So schön, dass Du dir die Zeit zum Lesen genommen hast.
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