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Identifikation ist der Grund, weshalb wir leiden.

Aktualisiert: 30. Jan. 2024

Wie uns Achtsamkeit lehren kann, uns davon zu befreien.


Wenn wir auf die Welt kommen, sind wir ca. das erste Lebensjahr identifikationslos. Wenn uns jemand einen Spiegel vor die Augen hält, sehen wir einen Menschen darin, aber erkennen ihn nicht als unser Spiegelbild.

Wir tragen noch nicht die Definition in uns, dass etwas zu uns gehört. Seien es unsere Eltern oder Spielzeuge. Wir freuen uns über jede Liebe und Zuneigung und empfinden keinen Schmerz, wenn ein anderer Mensch unser Kuscheltier in die Hand nimmt.

Das alles entwickelt sich erst, wenn wir uns mit der Welt identifizieren und lernen, dass das meine Mama oder mein Papa ist, mein Kuscheltier und meine Rassel.

Ab diesem Zeitpunkt fängt das Ego an, sich zu entwickeln, unser Wille wird stärker und wir kommen immer mehr in der materiellen Welt an.


Identifiaktion des Menschen - was Achtsamkeit uns lehren kann

Dies ist ein natürlicher Prozess, der zum Menschsein hier auf Erden dazugehört.

Interessant wird es, wenn wir uns weiterentwickeln und das Ego immer mehr an Wachstum gewinnt.

Dies spiegelt sich dann in unseren Gedanken, Gefühlen und Handlungen wider.

Es ist vollkommen natürlich, dass wir diese Erfahrungen sammeln und das Ego stetig größer wird.


Unser Höheres Selbst ist pure Spiritualität und nicht abhängig oder beeinflussbar von Raum und Zeit, welche es auf der Erde gibt. Es ist das was, über jene Sphären, bestehen bleibt.

Es begleitet uns und schaut uns sozusagen bei der menschlichen Erfahrung zu.


Fange wir an uns zu sehr dem Ego hinzugeben und wird das Ego zu dominant, verlieren wir uns in materiellen Besitztümern, Egoismus, Machtspielen, Leid und ungesättigter Sehnsucht nach unserem Selbst. Wir spüren nicht mehr diese Verbindung zu uns und unserer Seele. Genau diese ist es aber, die uns durch das Leben leitet, mit der wir einen tieferen Sinn in allem erkennen und uns mehr als unser Ich/Ego fühlen.


In der buddhistischen Philosophie wird einem gelehrt, dass wir wieder lernen dürfen uns unserem Höheren Selbst zu zuwenden, lernen uns nicht mehr mit Gedanken, Gefühlen, Zuständen und Materiellem zu identifizieren. Denn dann hört das Leid auf und wir erreichen inneren Frieden und Freiheit.


In einer Zeit und Welt, in der das Ego so groß und stark geworden ist, ist es mehr denn je von Wichtigkeit diese Fähigkeit zu erlernen, um wieder bei unserem wahren Sein anzukommen.



Wie kann ich mich also darin üben?


Mit Achtsamkeit.


Achtsamkeit lehrt uns zum Beobachter unseres Selbst zu werden. Wir sind nicht mehr der/die Akteur:in in dem Theaterstück, wir sind der neutrale Zuschauer.

Achtsamkeit lehrt uns, dass wir nicht unsere Gedanken und Gefühle sind. Dass wir nicht unser Aussehen oder unser Besitz sind. Dass wir nicht unser Schmerz und unser Schicksal sind.

Ja, der Körper, mit dem wir die Welt erfühlen dürfen, erlebt diese Erfahrungen, aber wir sind mehr als unser Körper.


Sich dessen wirklich bewusst zu machen, verändert deine komplette Perspektive.


Jeder Schmerz, jede Wunde, jede Schwere kann sich in Liebe, in Leichtigkeit und in Friedlichkeit verwandeln.

Je mehr ich mich diesem widme, je mehr formt sich jeder Zustand in eine Glückseligkeit.


Vielleicht habe ich genau deshalb den Weg in die Achtsamkeit gefunden. Vielleicht hat mich genau dahin mein höheres Selbst geleitet, weil ich mich bewusst dazu entschieden habe, dass ich nicht mehr leiden will! Auch wenn ich immer wieder damit konfrontiert werde und prüfen darf, wie weit ich es schon verinnerlicht habe.

Dieses Bewusstsein, welches mir die Achtsamkeit lehrt, bringt mich immer wieder zurück, zu dem Wissen, dass dieses Ich mehr ist.

All das, was ich denke, sein zu „wollen“ verblasst und ich spüre in mir diese Verbundenheit und dieses leise Flüstern „alles ist gut.“

Es ist wie eine große, warme Umarmung, die mich motiviert wieder weiterzugehen, um neue menschliche Erfahrungen zu sammeln.


Das Wollen verwandelt sich langsam zu einem Sein.

Und das Sein hat alles, was es braucht.

Denn es IST, in jedem Augenblick.


Fühlen bedeutet nicht leiden. Fühlen bedeutet leben.

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